Deine Schwangerschaft, deine Entscheidung: Ganzheitliche Begleitung und Vorsorge - so wie du es dir wünschst

Die Reise in die Mutterschaft ist ein tiefgreifender und bedeutender Lebensabschnitt, geprägt von unzähligen magischen Momenten und vielfältigen körperlichen, emotionalen und mentalen Veränderungen. In dieser besonderen Zeit haben alle Frauen nicht nur die Freiheit, sondern auch das Recht, selbstbestimmt und informiert über ihre Vorsorge, Betreuung und Begleitung zu entscheiden. 


Dieser Artikel beleuchtet für dich kompakt, informativ und praktisch alle relevanten Aspekte einer ganzheitlichen Schwangerschaftsbetreuung und zeigt dir, wie du deine optimale Vorsorge ganz nach deinen eigenen Vorstellungen gestalten kannst.


1. Ganzheitliche Betreuung während der Schwangerschaft


Gynäkologische Betreuung

Die gynäkologische Betreuung umfasst regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, Ultraschall, Bluttests, ggf. CTG, Gen-Check und andere medizinische Maßnahmen. Diese Untersuchungen können zwar im Zweifel hilfreich sein, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu garantieren und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Es ist jedoch wichtig, zu wissen, dass alle diese Untersuchungen für dich freiwillig sind. Du hast das Recht, über jede einzelne Maßnahme (auch von Termin zu Termin) hinsichtlich Indikation, Nutzen und Risiken genau informiert zu werden und selbst zu entscheiden, ob du sie in Anspruch nehmen möchtest. Sei dir bewusst, dass bei einer unauffälligen Schwangerschaft auf alle weitergehenden medizinischen Verfahren verzichten kann. Du musst dann grundsätzlich nicht einmal in einer gynälolohischen Praxis vorstellig werden, denn einen Mutterpass und Vorsorge kann auch deine Hebamme garantieren.


Vorsorge bei deiner Hebamme

Eine Hebamme bietet genauso wie ein Gyn eine umfassende und persönliche Betreuung während deiner ganzen Schwangerschaft, und ggf. auch unter Geburt sowie im Wochenbett. Sie unterstützt dich nicht nur medizinisch, sondern auch emotional und mental. Denn heutzutage setzen Hebammen häufig auch auf komplementäre Methoden wie Akupunktur, Homöopathie und Phytotherapie, um kleine Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern und dein Wohlbefinden zu fördern. Andernfalls arbeiten sie jedenfalls mit spezialisierten Heilpraktikerinnen eng zusammen, um eine ganzheitliche Vorsorge für dich bieten zu können. Diese individuelle Betreuung ermöglicht es für dich jedenfalls, eine tiefere Verbindung zu deinem Körper und deinem Baby zu entwickeln. Deine Hebamme wird in der Regel eine ganz natürliche Art der Vorsorge praktizieren, darf ebenso deinen Mutterpass ausstellen, deinen Urin untersuchen und dich manuell abstasten sowie Lage des Babys und Stand deiner Gebärmutter überprüfen. Sie kann in der Regel sofort erkennen, wenn es notwendig sein sollte, medizinische Hilfe hinzuzuziehen.


Deine spezialisierte Heilpraktikerin

Heilpraktikerinnen, die auf natürliche Frauenheilkunde für (wendende) Mütter spezialisiert sind, bieten dir wertvolle ergänzende Betreuung durch Methoden wie Akupunktur, Darmbehandlung, Kräuterheilkunde und Ernährungstherapie. Die ganzheitlichen Ansätze können dir dabei helfen, bestehende Schwangerschaftsbeschwerden auch ohne ärztlichen Einfluss zu behandeln und die Gesundheit von Mutter und Baby natürlich zu fördern. Eine spezialisierte Therapeutin kann dich auch mit einer ergänzenden Vorsorge dabei unterstützen, deine Vaginalflora für die GEburt optimal vorzubereiten, mögliche Infektionen (zB Blasenentzündung, Erkältung, chronische Krankheiten wie Allergien, Asthma, etc.) zu begleiten und deinen Körper auf eine natürliche Geburt optimal vorzubereiten. 


2. Geburtsvorbereitung


Geburtsvorbereitungskurse

Geburtsvorbereitungskurse bieten dir oftmals wichtige Informationen zu den verschiedenen Phasen der Geburt, Schmerzbewältigungstechniken und Atemübungen sowie ggf. für das Wochenbett und die erste Zeit mit deinem baby. Vereinzelt gibt es inzwischen sogar Kurse, die  ganzheitliche Ansätze verfolgen und Elemente wie Yoga, Meditation und Entspannungstechniken einbinden, die dir helfen, dich körperlich UND mental auf die Geburt vorzubereiten.


Geburtsvorbereitende Akupunktur

Akupunktur kann helfen, typische Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern und den Körper optimal auf die Geburt vorzubereiten. Studien haben gezeigt, dass geburtsvorbereitende Akupunktur die Geburtsdauer signifikant verkürzen und die Notwendigkeit von Schmerzmitteln maßgeblich reduzieren kann. Diese Methode kann eine wertvolle Ergänzung zu deiner Geburtsvorbereitung sein. Bedenke immer, dass eine Hebamme keine umfassende Ausbildung in der TCM absolviert hat, sondern lediglich wenige Stichtechniken und eine kleine Auswahl an modernen Akupunkturpunkten erlernt hat. Wenn du Wert auf eine ganzheitliche Akupunktur legst, die wirklich individuell auf dich und dein Baby abgestimmt ist, ist es immer sinnvoll und ratsam, eine gut ausgebildete TCM-Therapeutin zu wählen, die über fundiertes Fachwissen und langjährige Erfahrung in der Akupunktur verfügt. Sie beherrscht vielfältige Techniken der Nadelführung und wird dir eine maximal schmerzarme Behandlung garantieren.


3. Der richtige Geburtsort


Klinikgeburt

Eine Geburt in der Klinik bietet dir ggf. den Vorteil, dass bei etwaigen Komplikationen sofort medizinische Hilfe zur Verfügung steht. Viele Kliniken bieten auch alternative Methoden zur Schmerzlinderung an, wie Wassergeburten, Aromatherapie und die Unterstützung durch eine Doula. Gleichsam gilt es, viele Nachteile einer Klinikgeburt zu bedenken und dir klar zu sein, dass im klinischen Bereich eine hohe Wahrscheinlichkeit für medizinische Interventionen besteht.


Hausgeburt und Geburtshaus

Für Frauen, die eine natürliche Geburt in Ruhe, Frieden und einer vertrauten Umgebung bevorzugen, können Hausgeburten oder Geburtshäuser eine gute Option sein. Hier steht eine möglichst interventionsarme und naturnahe Geburt im Vordergrund. Erfahrene Hebammen werden dich, ggf. gemeinsam mit deiner Doula, dabei unterstützen, eine sichere und selbstbestimmte Geburt zu erleben.

4. Traditionelle Verfahren, komplementäre Belgietung und natürliche Heilmethoden




Pflanzliche Rezepturen und Kräuterheilkunde

Kräutertees, pflanzliche Rezepturen und speziell hergestellte Salben und Tinkturen können helfen, mögliche Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Schlafstörungen zu lindern. Traditionelle pflanzliche Mittel bieten dir oftmals auch sanfte Unterstützung für die Einstimmung auf deine Geburt und können eine wertvolle Ergänzung zu deiner sonstigen Schwangerschaftsbetreuung sein.




Darmgesundheit und Mikrobiom

Eine gesunde Darmflora ist nicht nur wichtig für die allgemeine Gesundheit von Mutter und Kind. Das Mikrobiom hat auch einen maßgeblichen Einfluss auf deine Schwangerschaft, deine Milchbildung und den Verlauf deiner Geburt, indem deine Darmbakterien mit deinen Hormonen interagieren. Probiotika und eine ballaststoffreiche Ernährung können dein Mikrobiom unterstützen und das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen senken. Auch dein Baby profitiert, denn die Substanzen, die dein Mikrobiom produziert, interagieren über die Plazenta auch mit dem ungeborenen Kind im Mutterleib. Eine gesunde Darmflora kann bereits pränatal das kindliche Immunsystem stärken - ebenso wie das der werdenden Mutter. Im Übrigen stärkt die gesunde Darmflora dein Wohlbefinden und senkt so auch das Risiko für BabyBlues oder gar postpartale Depression.




5. Doula-Geburtsbegleitung

Eine Doula bietet dir wertvolle emotionale, physische und mentale Unterstützung während der Geburt. Sogar Studien belegen inzwischen, dass die Begleitung durch eine Doula eine Geburt kürzer und weniger reich an Interventionen machen kann. Du hast den Begriff noch nicht gehört? Dann lass dir sagen: Eine Doula ist eine geburtserfahrene Frau, die dich als Begleiterin ganz speziell als Frau dabei unterstützt, dich unter der Geburt sicher und geborgen zu fühlen. Sie fördert deine positive Geburtserfahrung, hält dir den Raum für alles, was kommen mag und fördert den Dialog mit deinen anderen Geburtsbegleitern.

6. Rechtliche Aspekte und Selbstbestimmung

Die Schwangerschaft als physiologisches Ereignis

Es ist wichtig zu verstehen, dass Schwangerschaft und Geburt in erster Linie physiologische und keine medizinischen Ereignisse sind. Leider wird dieser natürliche Prozess in unserer Gesellschaft zunehmend medikalisiert. Das erweckt den Eindruck, dass Frauen während der Schwangerschaft und Geburt eigentlich Patientinnen sind, die kontinuierlicher medizinischer Überwachung, Behandlung und Intervention bedürfen. Fakt ist: Diese Sicht auf eine gebärende Frau kann dazu führen, dass sie unnötigen Eingriffen zustimmt, die nicht immer ihrem Wohl oder dem Wohl ihres Babys dienen, sondern oft dem Haftungsschutz der Ärzte und medizinischen Begleiter bzw. Einrichtungen.


Medizinrechtliche und patientenrechtliche Aspekte

Viele Frauen sind sich leider nicht darüber bewusst, dass alle medizinischen Untersuchungen und Interventionen während der Schwangerschaft und Geburt vollständig freiwillig sind. Deshalb sind hier nochmal einige wichtige Punkte aufgeführt:

  • Informierte Entscheidung: Jede Untersuchung und Intervention sollte nur nach ausführlicher Aufklärung und mit deinem Einverständnis durchgeführt werden. Du hast das Recht, alle notwendigen Informationen zu Nutzen und Risiken zu erfragen und so ausführich zu erhalten, dass du sie wirklich verstehst. Erbitte dir im Zweifel immer ein paar Minuten ungestörter Bedenkzeit und kontaktiere dann ggf. weiteren Rat von einem Anwalt oder Berater deines Vertrauens.

  • Ablehnung von Untersuchungen: Du hast immer das Recht, eine Untersuchung oder Intervention abzulehnen, wenn du sie nicht für notwendig hältst oder aus anderen Gründen nicht möchtest, die du nicht näher nenne musst. Keine Frau ist dazu verpflichtet, sich einen routinemäßigen Zugang legen zu lassen, ein CTG schreiben zu lassen, sich wiegen zu lassen, oder eine vaginale Untersuchung zu tolerieren, wenn sie dies nicht möchte.

  • Recht auf eine Hebamme: Jede Frau hat das Recht auf eine Hebammenbetreuung, die von den Krankenkassen übernommen wird. Auch bei einer Hausgeburt oder im Geburtshaus steht dir eine Hebamme zur Seite

Haftungsrecht und medizinische Empfehlungen

In vielen Fällen werden die medizinische Ratschläge und Empfehlungen insbesondere deswegen gegeben, um das Haftungsrisiko für Ärzte und medizinisches Personal zu minimieren. Im Vordergrund steht also nicht immer das Wohl von Mutter und Kind. Dies kann dazu führen, dass Frauen zu unnötigen Untersuchungen und Interventionen geraten wird, um potenzielle Daten der Beweissicherung zu erlangen oder rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Es ist daher wichtig, dass du dir bewusst bist, dass du das Recht hast, alle Empfehlungen kritisch zu hinterfragen und informierte Entscheidungen zu treffen, die auf deinen individuellen Bedürfnissen und Wünschen basieren. Auch die „Androhung“, dass du einen Haftungsausschluss unterschreiben musst, ist oft keine Katastrophe - in diesem Fall ist es aber ebenfalls ratsam, kurz um Bedenkzeit zu bitten und ggf. durch deinen Partner / Begleiter zügigen Rechtsrat bei einem fachkundigen Berater einzuholen.

Fazit

Die Schwangerschaft und Geburt sind einzigartige Erfahrungen, die jede Frau nach ihren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten sollte. Es ist wichtig, alle deine / eure Optionen zu kennen und selbstbestimmte, informierte Entscheidungen treffen zu können. Ob du dich für eine konventionelle medizinische Betreuung, schlichte Hebammenbetreuung mit ergänzenden komplementären Verfahren oder gar für eine Kombination aus allem entscheidest – es ist deine Schwangerschaft UND deine Entscheidung. Nutze die Vielfalt an Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten, um die für dich und dein Baby beste Wahl zu treffen. Dein Wohlbefinden und das deines Kindes stehen an erster Stelle.

Dieser ganzheitliche Ansatz zeigt dir hoffentlich auf, dass schwangere Frauen sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten haben, ihre Schwangerschaft und Geburt selbstbestimmt und nach ihren eigenen Wünschen zu erleben. Es ist wichtig, dass werdende Mütter umfassend über ihre Rechte aufgeklärt sind und sich dadurch genau die Betreuung und Unterstützung suchen, die am besten zu ihnen passt.

Zurück
Zurück

Das Muttermilch - Mikrobiom: Ein verborgenes Wunder aus dem mütterlichen Organismus und das größte Geschenk für Babys Gesundheit

Weiter
Weiter

Warum gesunder Lebensstil heute kaum noch ohne hochwertige Nahrungsergänzung funktioniert